Konzept
Die Evangelische Grundschule Köthen bemüht sich als ein Ort des Lebens und Lernens um eine Schulkultur, die das christliche Miteinander aller an dieser Schule Beteiligter erfahrbar macht (Schüler, Lehrende, Eltern, Hort, technisches Personal, evangelische Kirchgemeinden, Träger, Förderverein, …).
Geistliches Leben zeigt sich in unserer Schule in den täglichen und wöchentlichen Morgenandachten, Tischgebeten, Schulgottesdiensten im Verlauf des Kirchenjahres. Dabei werden Schüler, pädagogisches Team, Eltern und die evangelischen Kirchengemeinden in die Vorbereitung und Durchführung einbezogen.
In unserer täglichen pädagogischen Arbeit wird religiöse Bildung und Erziehung spürbar:
- Evangelischer Religionsunterricht hat an der Schule eine besondere Bedeutung. Im Gespräch wird den Kindern über die Rahmenrichtlinien Sachsen-Anhalts hinaus das Evangelium erschlossen.
- Christliche Themen und Inhalte spielen auch in den anderen Unterrichtsfächern eine tragende Rolle.
- Unser christlich geprägtes Schulleben, das von Lehrern, Eltern, Schuelern, Hort, evangelischen Kirchgemeinden, Traeger und Förderverein gemeinsam getragen wird äußert sich in
- der zwischenmenschlichen Gestaltung des Miteinanders,
- Festen und Feierlichkeiten unter Beachtung des Kirchenjahres,
- der Beziehung zu den evangelischen Kirchengemeinden,
- Schulandachten und Schulgottesdiensten.
Die Evangelische Grundschule Köthen ist nicht losgelöst von der staatlichen Schulgesetzgebung. Im Jahr 2001 haben wir unsere staatliche Anerkennung erhalten. Einbindung in die staatliche Schulgesetzgebung heißt Verpflichtung hinsichtlich Schulorganisation und Leistungsbewertung.
Vergessen darf man dabei aber nicht die Freiräume für eine individuelle pädagogische Gestaltung in Unterricht und Schulorganisation, um ein eigenes Schulprofil aufzubauen bzw. zu erweitern. Das eigene Profil zeigt sich im Schulklima, in der Gestaltung des Unterrichts und in der Leistungsbewertung.
In unserer täglichen Arbeit gehen wir vom Menschenbild der Bibel aus. Das bedeutet für uns:
Achtung des anderen mit all seinen Stärken und Schwächen, seinen ganz individuellen Besonderheiten.
Das Kind annehmen, so wie es ist, ihm Verständnis und Achtung gegenüber bringen heißt, es dazu befähigen, das Gleiche zu geben.
Christliche Bildung und Erziehung ist nur möglich, wenn dem Kind vertraut und zugetraut wird. Misserfolge sind dabei zulässig. Fehlverhalten bedeutet nicht Ablehnung der Person. Man kann immer wieder neu beginnen. Der Pädagoge muss es nur lernen oder bereits darüber verfügen, immer wieder neu mit dieser Erfahrung umgehen zu wollen.
Orientierung am christlichen Menschenbild schließt Offenheit und Aufrichtigkeit auch gegenüber eigenen Schwächen im Umgang mit anderen ein. Ein entsprechendes Sozialverhalten, Umgangsgesten, gegenseitige Hilfe, Rücksichtnahme und Mitverantwortung prägen das positive Zusammenleben in einer christlichen Schulgemeinde.
Wert- u. Sinnfragen bleiben nicht hinter der bloßen Stoffvermittlung zurück, werden in den evangelischen Religionsunterricht abgedrängt. So wird die Natur als Schöpfung Gottes begriffen. Dabei wird der religiösen Dimension entsprechend Raum gegeben, die Sachebene aber nicht verdrängt, sondern eine christliche Deutung angeboten.
Die Evangelische Grundschule Köthen vermittelt Prinzipien und Formen selbständigen Lernens unter Berücksichtigung des Entwicklungs- und Lernstandes der Schule in der jeweiligen Lerngruppe.
Eine optimale Stützung und Förderung der Schüler erfordert eine differenzierte Unterrichtsgestaltung. Das bedeutet nicht Erziehung zum Individualismus, sondern das gemeinsame Lernen, in dem sich Schüler gegenseitig unterstützen.
Lernen mit „Kopf, Herz und Hand“ heißt für uns das Kind in den Mittelpunkt zu stellen, nicht den Unterrichtsstoff oder Lehrenden.
Kinder werden dabei als Person begriffen, die ihre von Gott gegebenen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Bedürfnisse, Neigungen, Interessen erkennen und entwickeln können. Dieses Erziehungsziel steht im Zentrum unserer täglichen pädagogischen Arbeit.
Einen besonderen Stellenwert hat an unserer Schule die musische Bildung und Erziehung. Die Förderung und Entwicklung aller von Gott gegebenen Anlagen des Menschen stehen im Zentrum pädagogischen Handelns.
Der andere Umgang mit Leistung
Der Schüler soll eine Würdigung seiner erbrachten Leistungen, eine Anerkennung seines Bemühens unabhängig vom Ergebnis erfahren. Nicht der Vergleich untereinander steht im Mittelpunkt, sondern die Stärkung und Weiterentwicklung der kindlichen Persönlichkeit. Die Anerkennung des Lernfortschritts, Ermutigung, Trost spielen eine wesentliche Rolle zur Stärkung des Selbstvertrauens.
Leistung wird nicht nur unter dem Gesichtspunkt der individuellen Förderung, sondern auch als ein Erbringen für andere verstanden.
Wir schreiben täglich an einem Konzept weiter, in dem jeder Einzelne sich als wertvoll erfahren darf.